Beratung als gezieltes Beschleunigungsmanöver

Slingshot Consulting

"Slingshot Consulting" ist eine Beratungsmethode, die sich an einem Konzept aus der Raumfahrt orientiert: dem sogenannten Slingshot- oder Gravity-Assist-Manöver. In der Raumfahrt wird die Gravitation eines großen Himmelskörpers genutzt, um ein Raumfahrzeug auf höhere Geschwindigkeit zu bringen oder seine Flugbahn zu verändern. Übertragen auf die Beratung beschreibt diese Methode ein präzise geplantes Zusammenwirken zwischen Klient und Berater. Der Klient ist dabei wie ein Raumfahrzeug, das grundsätzlich über eigene Antriebskräfte verfügt, aber für eine gezielte Kursänderung und Beschleunigung Unterstützung benötigt. Der Berater übernimmt die Rolle des Himmelskörpers, dessen "Gravitation" für einen gezielten Schub genutzt wird – zeitlich befristet und klar begrenzt.

Slingshot Consulting verläuft in mehreren Phasen:

In der Analyse des Bedarfs wird gemeinsam geklärt, was der Klient erreichen möchte und wo externe Unterstützung sinnvoll ist. Es geht darum, Ziele zu definieren und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu prüfen.

Die Planung des Manövers legt die einzelnen Etappen fest: Vorbereitung, Annäherung, Beschleunigung, Ablösung und schließlich Autonomie. Dabei wird von Beginn an das Ziel verfolgt, dass der Klient nach Projektabschluss eigenständig weiterarbeiten kann. Das unterscheidet Slingshot Consulting von klassischen Beratungsmodellen, die oft eine dauerhafte Abhängigkeit schaffen.

Die Vorbereitung entspricht dem Anflug auf den Himmelskörper: Mitarbeitende werden vorgestellt, Projektpläne entwickelt, Erfolgskriterien festgelegt und Meilensteine definiert. Klare Kommunikationswege und Verantwortlichkeiten werden etabliert.

In der Phase der Annäherung werden Arbeitsplätze, Systeme und Werkzeuge eingerichtet, Teams gebildet und die operative Zusammenarbeit startet. Wie beim Eintauchen in das Gravitationsfeld eines Planeten wird hier die Grundlage für die eigentliche Beschleunigung gelegt.

Die Beschleunigung ist der Kern der Beratung: Neue Prozesse, Technologien und Strukturen werden eingeführt und zunächst gemeinsam mit den Beratern betrieben. Schulungen, Wissenstransfer und praktische Unterstützung sorgen dafür, dass das Unternehmen schrittweise eigene Fähigkeiten aufbaut.

Die Ablösung markiert den Übergang: Berater ziehen sich Schritt für Schritt zurück, während die internen Teams die Verantwortung übernehmen. Diese Phase ist kritisch – hier entscheidet sich, ob das Unternehmen die neuen Strukturen und Prozesse tatsächlich selbstständig tragen kann.

Schließlich folgt die Phase der Autonomie. Die Beratung endet. Das Unternehmen arbeitet nun selbstständig weiter, mit klarem Kurs und höherer Geschwindigkeit. Es gibt keine dauerhafte Bindung an den Berater. Sollte später ein neues Anliegen entstehen, kann eine neue Zusammenarbeit gestartet werden – aber nicht als Abhängigkeit, sondern als gezielte, zeitlich begrenzte Unterstützung.

Die Methode betont auch typische Risiken: Ist der Klient zu groß für die Beratung, kann diese im System des Unternehmens „versinken“ – wie ein kleiner Meteor, der von einem großen Planeten eingefangen wird und dauerhaft in dessen Gravitationsfeld verbleibt. Ist die Beratung zu groß für den Klienten, kann dieser überfordert werden und in eine dauerhafte Abhängigkeit geraten – bis hin zum Verlust eigener Fähigkeiten. Deshalb wird von Anfang an sichergestellt, dass das Ziel des Projekts immer der eigenständige Betrieb des Klienten bleibt.

Slingshot Consulting erfordert präzise Planung, klare Zieldefinitionen und eine konsequente Umsetzung der vereinbarten Phasen. Nur so wird sichergestellt, dass Beratung ein Schub bleibt – nicht ein dauerhaftes Andocken.